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Weihrauch u.a.

Räucherwerk

Beim echten Weihrauch (Olibanum) scheiden sich die Geister: während manche genüsslich diesen reinigenden, klärenden und geistige Welten ansprechenden Duft geniessen, erzeugt er bei anderen Ablehnung. Oft sind negative Erfahrungen und Einstellungen Ursache hierfür. Weihrauch ist jedoch seit tausenden von Jahren in fast allen Kulturen das meistverwendete Harz und wurde schon vor langer Zeit für Zeremonien verwendet, bevor es von der katholischen Kirche für den Gottesdienst eingesetzt wurde. Im Altertum war er gemeinsam mit der Myrrhe das begehrteste Harz, das mit Gold aufgewogen und über die berühmte Weihrauchstraße zwischen Ägypten und Indien transportiert wurde.

Weihrauch schützt und reinigt, desinfiziert die Luft und befreit sie von Störungen. Er hebt die Stimmung und vertieft die Meditation. Er soll auch für die Kommunikation mit den höheren Welten öffnen. Wichtig ist, dass echter, reiner (Natur-) Weihrauch genommen wird, denn oft sind Mischungen mit synthetischen Zusatz- und Duftölen versehen oder der Weihrauch wird mit billiger Ware "gestreckt".

Während Weihrauch der männlichen Seite zugeordnet wird, verkörpert Myrrhe die weibliche. Mischt man beide und räuchert sie auf Kohle (mit Kupferblech; siehe unten) oder Stövchen mit Kupferblech, entsteht ein wunderbarer, völlig neuer Duft.

Beim Schnitzen lasse ich mich oft von den herrlichen Olibanumdüften verwöhnen. Direkt auf der Kohle räuchere ich selten; zwar ist das Dufterlebnis zunächst sehr intensiv, wird dann aber schnell durch den Verbrennungsrauch unangenehm. Zudem will ich schnitzen und nicht ständig Weihrauch nachlegen. Zwei Lösungen habe ich hierfür gefunden:

Entweder lege ich auf ein Stövchen ein dünnes Kupferblech (Aluminium sollte vermieden werden), darauf kommt dann der Weihrauch, der sich jetzt herrlich mit Kräutern aus dem Garten mischen lässt, z.B. Salbei, Pfefferminze, Lavendel, Thymian, Beifuß u.v.a. (mehr Informationen zu diesen Räucherritualen, die in Deutschland vor 80 bis 100 Jahren noch weit verbreitet waren, findet man bei
Marlis Bader, Räuchern mit heimischen Kräutern, ISBN -10:3-466-34466-2). Wer Weihrauch "nicht riechen kann", sollte auf diese Art einmal eine Weihrauch-Lavendel-Mischung auf dem Stövchen versuchen. Die desinfizierende Wirkung des Weihrauchs wird sehr gut verstärkt, wenn ihm Salbeiblätter aus dem Garten - frisch oder getrocknet- auf dem Kupferblech beifügt werden. Ein beginnender Schnupfen ist damit schnell vertrieben.


Oder ich entzünde eine Räucherkohle in einem Räuchergefäß, das mit Sand oder Asche gefüllt ist. Sobald die Kohle durchgeglüht ist, wird sie mit feiner Asche bedeckt. Die Asche wird dabei ähnlich einer Pyramide leicht mit einem Holz- oder Metalllöffel auf der Kohle festgedrückt. In Japan werden mit dieser Methode feinste Räucherzeremonien durch geführt und edelstes Adlerholz verräuchert. In die Pyramide sticht man mit einem dünnen Metallstift (eine geöffnete Büroklammer geht auch) ein bis zur Kohle. Auf diesen Kamin legt man ein kleines, sehr dünnes Kupferblättchen (2,5 x 2,5 cm).



Werden nun Weihrauch, Sandelholz oder Kräuter auf das Plättchen gelegt, entwickelt sich nach einer gewissen Zeit ein zarter, lange anhaltender Duft. Dieser wird durch leichtes Niederdrücken Richtung Kohle intensiviert. Der typische Verbrennungsrauch bleibt weg; nach einer gewissen Zeit nimmt man das Kupferblättchen mit der Pinzette von der Asche und lässt es auskühlen. Zwischenzeitlich legt man ein Ersatzkupferblättchen auf. So kann man mit einer Räucherkohle 3 bis 4 Stunden angenehm räuchern. Aber Vorsicht: Das Räuchergefäß wird sehr heiß; ein Kork- oder Prozellanuntersetzer sind erforderlich.

Wer einen Kaminofen hat, kann die Asche selbst gewinnen. Nach dem Abbrand die feine (weißgraue bis hellbraune) Asche vorsichtig mit einem Esslöffel einsammeln. Darauf achten, dass möglichst keine (Holz-)Kohle in der Asche ist. Gelangt diese nämlich auf die Räucherkohle, dann kommt der Verbrennungsrauch wie bei der direkten Kohleräucherung.






Neben
hochwertigsten Räucherstoffen biete ich auch selbst erstellte Mischungen mit Kräutern und Harzen auf den von mir besuchten Märkten an.
Besonders beliebt sind die
Kräutermischungen, zum Teil mit Kräutern und Wurzeln aus unserem Garten, die auf dem Kräuterstövchen verräuchert werden können.


Die aktuellen Markttermine ergeben sich aus der Rubrik " Besuchte Märkte"

Mehrfach im Jahr führe ich auch
Räucherseminare in unserem Seminarraum durch.
Dort erfolgt eine Einführung in die Tradition des Räucherns und der verschiedenen Räucherstöffe. Räuchern auf Stövchen, der Kohle oder mit dem Kräuterstövchen werden vorgeführt. Wer Interesse hat, kann gerne über die nachfolgende Mailadresse einen Flyer für den nächsten Termin anfordern.
















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